Trapattoni und das Fallbeil

In der heutigen Ausgabe der FAZ spricht der italienische Trainer Giovanni Trapattoni über die Ambitionen seines Vereins Red Bull Salzburg, die Rolle von Lothar Matthäus, sein Spielsystem und die aktuellen Entwicklungen im Fußball.

Trapattoni hält die mittelfristige Zielsetzung, seinen aktuellen Verein zu einer der 15 besten Mannschaften in Europa aufzubauen für machbar. Er fordert dafür allerdings Geduld, die ihm bei seiner letzten Trainerstation in Stuttgart nicht vergönnt war. Bisher war sein wirken recht erfolgreich, und er hat heute abend die Chance, zum ersten Mal mit Red Bull Salzburg die Qualifikation für die Champions League gegen den FC Valencia zu schaffen.

Die Aufgabenverteilung zwischen ihm und seinem Assistenten Lothar Matthäus ist für Trapattoni klar:

«Es kann nur einen Chef geben. Ich treffe die Entscheidungen und trage dafür auch die Verantwortung, wenn es nicht läuft. Wenn ein Kopf rollt, dann wird es meiner sein, nicht der von Lothar.»

Trapattoni sieht die Rolle des Assistenten für Matthäus als Chance viel zu lernen. An seiner in Deutschland kritisierten defensiven Taktik will er festhalten. Er denkt da ganz pragmatisch:

«Wenn man ein Spiel nicht gewinnen kann, weil man das Tor nicht trifft, muß man eben versuchen, zumindest unentschieden zu spielen, also kein Tor zu kassieren.»

Die aktuelle Entwicklung im Fußball sieht er positiv, besonders den internationalen und multikulturellen Charakter. Auch die Unterschiede zwischen sogenannten großen und kleinen Mannschaften werden seiner Meinung nach geringer, er bezweifelt jedoch, dass Schweden jemals so spielen wird wie Brasilien.

Wäre schön, wenn Trapattoni bei Red Bull Salzburg an seinen Zielen arbeiten kann, ohne nach einer wahrscheinlich auch kommenden schwachen Phase gleich gefeuert zu werden. Das hätte ein Trainer von seinem Format als mögliches Ende der Karriere nicht verdient.

Wenn ein Kopf rollt, dann wird es meiner sein

Tags: Interview
Fußballer: Giovanni Trapattoni, Lothar Matthäus
Vereine: Red Bull Salzburg

Veröffentlicht: August 22, 2006
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